
„ALLEIN“ – Solowerke von Johann Sebastian Bach
„ALLEIN“ – Solowerke von Johann Sebastian Bach
In Konzerten liegt üblicherweise der Fokus bei der Musik sowie den Ausführenden. Im September 2011 rückte die Konzertreihe »ALLEIN« das musikalische Erleben des einzelnen Zuhörers in den Mittelpunkt. Zugrunde lag die Idee, dass in Zeiten lebendiger Urbanität, hektischer Zeitläufe und überbordender Angebote der Informationsgesellschaft die Begegnung des einzelnen mit sich selbst nicht mehr selbstverständlich, jedoch durch die Musik erfahrbar ist. In diesem Sinne allein zu sein, bedeutet nicht Einsamkeit, sondern eine intensive Erfahrung des eigenen Selbst. Für viele Menschen verbindet sich eine solche Erfahrung in besonderer Weise mit der Musik Johann Sebastian Bachs, deshalb bot die Stiftung mit dieser Konzertreihe Zeit und Raum, sich über die Solowerke von Johann Sebastian Bach mit dem Thema Alleinsein emotional und rational auseinanderzusetzen. Zugleich gedachte sie mit diesem Projekt ihrer 2010 verstorbenen Stiftungsratsvorsitzenden Birte Toepfer.
Die sechs geladenen Interpreten waren Alumni der Stiftung und repräsentierten unterschiedliche Kulturkreise, Lebensphasen und künstlerische Auffassungen. Um intellektuelle Auseinandersetzung bereichert wurde das Programm durch Vorträge von Prof. Günter Jena, einem der profiliertesten Bach-Kenner. Insgesamt nahmen zweihundert Zuhörer an der Konzertreihe teil. Zwanzig von ihnen waren während der gesamten Woche Gäste der Stiftung auf Gut Siggen – Menschen verschiedener Lebensbereiche, Altersphasen und Bildungsschichten. Diese Zuhörergruppe war in Kooperation mit NDR Kultur im Rahmen von bundesweit ausgelobten Hörerstipendien ausgewählt worden.