Was wir tun
Zwischenraum
Der ZWISCHENRAUM ist ein Gemeinschaftsprojekt der Toepfer Stiftung und der Hamburger Bar HADLEY’s (Beim Schlump 84a). Jeden Montag um 19:30 Uhr laden wir bei Brot und Wein zu Gespräch und Austausch in die Bar ein. Unter wechselnden Leitthemen wird über einige Monate hinweg jede Woche ein anderer Gast eingeladen, der oder die das übergeordnete Thema aus einem anderen Blickwinkel heraus präsentiert. Dabei stehen aktuelle Diskurse aus Wissenschaft und Gesellschaft für uns im Fokus.
Solidarität und Spaltung, Euphorie und Verzweiflung, Veränderung und Bewahrung – es gibt vieles, über das wir reden müssen und reden wollen. Jeden Montagabend öffnet das Hadley’s seine Türen, um unterschiedliche Perspektiven und Positionen kennenzulernen, diese zu verknüpfen und gemeinsame Pläne zu schmieden. Dabei steht insbesondere der Austausch im Vordergrund. Nach einem moderierten Gespräch mit dem jeweiligen Gast in gemütlicher Atmosphäre sind alle ZWISCHENRAUM-Teilnehmer und Teilnehmerinnen eingeladen, sich am Gespräch zu beteiligen, Fragen zu stellen, über eigene Erfahrungen zu berichten oder Neues anzustoßen. Wer erstmal einfach nur still zuzuhören will, ist uns ebenfalls willkommen!
Der Eintritt ist kostenlos. Wir bitten um Anmeldung unter: reservierungen@hadleys.de. Es gibt eine beschränkte Auswahl an Speisen und Getränken (Bier, Wein, Softs) zur Selbstbedienung. Wer sich gerne am Abendbrotbuffet bedienen möchte, dem empfehlen wir bereits ab 18:30 Uhr zu kommen. Ihre Getränke und Speisen bitten wir Sie direkt beim Hadley's, möglichst in Barzahlung, zu begleichen. Es besteht kein Mindestverzehr. Das Gespräch startet um 19:30 Uhr.
Wir freuen uns jederzeit über neue Ideen, Themen sowie Impulsgeberinnen und -geber und möchten den ZWISCHENRAUM so offen wie möglich gestalten. Kommen Sie daher gerne auf uns zu, wenn Sie Ihre Gedanken und Ideen einbringen möchten.
- 1. Leitthema: WANDEL. GEMEINSAM
WANDEL. GEMEINSAM - Wie können wir solidarisch wirtschaften und leben?
Hier gelangen Sie zu den Zwischenraum Podkästchen des 1. Quartals
11.06.2021 | Gemeinwohl in der Landwirtschaft | Journalistin Tanja Busse und Landwirtin Anneli Wehling
06.09.2021 | Wer braucht heute noch die Kirche? | Dr. theol. Martin Dürnberger, Professor der Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Paris Lodron Universität in Salzburg
13.09.2021 | Wie können Organisationen ökologische und soziale Herausforderungen angehen? | Dr. Ali Aslan Gümüsay, Forschungsgruppenleiter für Innovation, Entrepreneurship & Gesellschaft am Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) in Berlin
20.09.2021 | Nachhaltiger Konsum: Wie kann das gehen? | Dominik Lorenzen, Gründer der Unverpackt-Läden "Stückgut", Vorsitzender der Gründen Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft
27.09.2021| Grundeinkommen oder Grundauskommen? | Adrienne Goehler, freie Publizistin und Kuratorin
04.10.2021 | Können multinationale Großunternehmen gemeinwohlorientiert wirtschaften? | Dr. Josefa Kny, Transformations- und Zukunftsforscherin
11.10.2021 | Haben Sozialunternehmen transformative Kraft? | Laura Haverkamp, Brückenbauerin für eine nachhaltige Welt, ehemalige Gesellschafterin von Ashoka Deutschland gGmbH
25.10.2021 | Sharing Economy - (k)ein Modell der Zukunft? | Dr. Marcel Reichert, hat bei Tchibo den Mietservice Tchibo Share mit aufgebaut, mit dem Ziel ein ANgebot für nachhaltigen Konsum im Mainstream zu schaffen
01.11.2021 | Gemeinwohlorientiert wirtschaften - wie geht das eigentlich? | Ingenieurin und GWÖ-Beraterin Lenja Rother und gelernter Tischler/Unternehmer Kalle Sigel
08.11.2021 | UND ES VERÄNDERT SICH….NIX? - Vom Wandel in der Bundespolitik | Journalist und Dokumentarfilmer Stephan Lamby
15.11.2021 | Brauchen wir mehr digitale Verantwortung? | Prof. Hannah Trittin, Juniorprofessorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsethik
- 2. Leitthema: GERECHTIGKEIT
GERECHTIGKEIT - für wen eigentlich?
28.03.2022 | Strukturelle Improvisation oder Wandel nach Plan? | Hamburger Kultursenator Dr. Carsten Brosda
11.04.2022 | Zum Krieg in der Ukraine | Dr. Alexander Graef vom Institut für Friedensforschung
12.04.2022 | Gemeinwohlökonomie-Workshop | Susanne Dahncke und Lenja Rother
02.05.2022 | Werden nur die Reichen immer reicher? | Flip-Gründer Felix Rohrbeck
09.05.2022 | Lieferkettengesetz - Ein Instrument für faires Wirtschaften? | Vorstandsmitglied von Goliathwatch Thomas Dürmeier
16.05.2022 | Schritte auf dem Weg zu mehr sozialer Gerechtigkeit - from words to action! | Diplom-Psychologin Yukiko Elisabeth Kobayashi
23.05.2022 | Die Erfahrung der Zeitenwende - Wie wir mit der Eskalation der Krisen umgehen können | Journalistin und Autorin Elisabeth von Thadden
30.05.2022 | Gerechteres Wohnen in Hamburg - ist das möglich? | Sozialwissenschaftler und Hinz&Kunzt-Redakteur Jonas Füllner
13.06.2022 | Wie weiter machen nach Afghanistan und Mali? Über Dilemmata und über die Zukunft von Friedenssicherung und Staatsaufbau | Institutsleiterin des Instituts für Friedensforschung Dr. Ursula Schröder
20.06.2022 | Demokratie braucht Wissenschaftskommunikation - wie wird Wissenschaft für alle zugänglich? | Kommunikationsexpertin Nicola Wessinghage
- 3. Leitthema: BERÜHRUNG
BERÜHRUNG – was hält uns noch zusammen?
05.09.2022 | Kann Musik Wüsten wässern? | Amadeus Templeton
12.09.2022 | Wie wir uns berühren | Tina Heine
19.09.2022 | 10 Punkte für Gryffindor - wie sehr berühren uns Bewertungssysteme? | Katika Kühnreich
24.10.2022 | Social Media & Jugendliche - von Aufwärtsvergleichen und Abwärtsspiralen | Kira Thiel
07.11.2022 | *:?? – Ein Streitgespräch für die gemeinsame Sprache | Dorit Ehlers und Stephan Schad
14.11.2022 | Über unsere Beziehung zur Natur | Gesche Keding
21.11.2022 | Bildung als Beziehungsarbeit | Björn Lengwenus und Elmar Lüth
28.11.2022 | Die Berührung der Mutter - Britta hat über den Tod/Verlust der Mutter geschrieben | Britta Buchholz
05.12.2022 | Journalismus, gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Beziehung zum Publikum | Wiebke Loosen
06.02.2023 | Vorbilder - wie sehr berühren uns andere Menschen und ihr Lebensweg? | Dr. Maren Richter und Dr. Isabella Vértes-Schütter
13.02.2023 | Vom Warzenschwein zum Paradiesvogel. Von Berührungsängsten, Nähe und Unerreichbarkeit | Annette Heilmann
20.02.2023 | Das lässt mich nicht kalt – Emotionen in Zeiten der Krise | Prof. Dr. Sighard Neckel
27.02.2023 | Die aktuelle Situation in Iran – Musik als Protestform einer Feministischen Revolution | Bahar Roshanai und Ali Fathollah-Nejad
06.03.2023 | TOUCH ME – Man kann nicht berühren ohne berührt zu werden | Susanna-Sitari Rescio
13.03.2023 | Ich bin Dein Mensch, Gespräch mit der Produzentin des Films über die Liebe zu Androiden | Lisa Blumenberg
27.03.2023 | Jemand oder etwas? Warum unser Verhältnis zu Tieren so kompliziert ist | Marcel Sebastian
03.04.2023 | Sind wir noch zu(sammenzu)halten? - Die neue Gereiztheit, politische Polarisierung und die Frage nach Zusammenhalt in bewegten Zeiten | Dr. Hendrik Hegemann
17.04.2023 | Wie uns soziale Medien zusammenhalten (oder auch nicht) | Dr. Jan-Hinrik Schmidt
24.04.2023 | Solidarische Landwirtschaft – Wie Lebensmittel Stadt und Land verbinden | Mathias von Mirbach und Laura Noh
08.05.2023 | Krieg in der Ukraine 2014-2023 – (k)ein Ende in Sicht: Welche Chancen hat der Frieden? | Dr. Alexander Graef
22.05.2023 | Kunst und Widerstand – Wie Musik die Revolution in Iran stärkt | Bahar Roshanai und Matthias Koch
05.06.2023 | Unterwegs auf Online-Plattformen - grenzenlose Freiheit, grenzenloser Hass? | PD Dr. Martin Kahl und Sünje Andresen
12.06.2023 | Trauer - Das unterschätzte Gefühl | Ina Hattebier und Ute Arndt
19.06.2023 | Yoga hilft? Zwischen haptischer Berührung, Bindung und emotionaler Bildung | Dr. Stefanie Witt und Cornelia Brammen
- 4. Leitthema: VERANTWORTUNG
Verantwortung - zwischen Last und Lust
Antworten können, verantwortlich sein, Verantwortung übernehmen, abgeben oder diffundieren lassen... Verantwortung begegnet uns in vielen Facetten: Ob als Produktverantwortung im Design, als Corporate Social Responsability, als gegenseitiges Kümmern in der Nachbarschaft, als Awareness auf Festivals, als Verantwortung für zukünftige Generationen und die Natur, als Verpflichtung, die sich aus Eigentum ergibt oder aus einem kolonialen Erbe, als Möglichkeit, Veränderungen mitzugestalten durch kreative Bürokratie, konstruktiven Journalismus, Aktivismus oder auf vielen anderen Wegen. Wir sprechen über globale Verantwortung in der Rüstungskontrolle, über die Verantwortung, gegen Hass im Netz vorzugehen und Diskriminierung durch künstliche Intelligenz zu vermeiden, über Nachhaltigkeit in der Textilbranche, über Finanz- und Steuergerechtigkeit und vieles andere mehr. Wer übernimmt welche Verantwortung aus welchen Gründen? Wer erhebt die Stimme oder verleiht anderen eine Stimme? Wie finden wir Antworten auf die vielfältigen Fragen unserer Zeit und wie können wir Ohnmacht und Verantwortungsdiffusion entgegentreten? Und ist das alles eigentlich eine Last? Oder doch eine Lust? Wir freuen uns auf spannende Diskussionen!
Informationen zu den Abendsalons zum Leitthema Verantwortung finden Sie weiter unten auf dieser Website.
5. Leitthema: Soziale Energie
Es ist schön, gemeinsam etwas zu unternehmen. Wir tanken auf, wenn wir andere Menschen treffen, mit ihnen reden, kochen, Wein trinken, oder Musik hören (z.B. im Hadley’s). Gemeinsam an etwas arbeiten, ein Problem angehen, demonstrieren oder schwarze Johannisbeeren ernten gehört auch zu solchen Erlebnissen, bei denen wir Energie bekommen. Manchmal lassen wir allerdings bei so etwas auch Kraft. Seit der Pandemie sind diese Erfahrungen vielleicht unterschiedlicher und uns bewusster geworden. Wir wissen Umarmungen und physisches Beisammensein viel mehr zu schätzen. Wir mögen und können aber auch zuhause bleiben und virtuell zusammenkommen.
Viele Aufgaben und Probleme können wir gar nicht bewältigen, wenn wir es nicht mit anderen gemeinsam angehen. Anderes, das von vielen gemeinsam angestrebt wird, kann kritisch und unheimlich sein. Was hat es – im Anschluss an Hartmut Rosa – auf sich mit sozialer Energie? Wie lässt sich diese Energie fassen und verstehen, jenseits von Physik und Esoterik?
In gewohnt vielfältiger Manier wollen wir uns unserem Halbjahresthema „Soziale Energie“ nähern: Was macht die Räume aus, die soziale Energie freisetzen können, etwa Fußballstadien oder Musikfestivals? Wie entsteht die soziale Energie, um positive Veränderungen zu bewirken und Widerstände zu überwinden, etwa durch soziale Bewegungen? Welche Rolle spielt der investigative Journalismus in der Mobilisierung demokratischer Gemeinschaften und wie können wir der Verrohung des gesellschaftlichen Klimas etwas entgegensetzen? Diesen und weitere Fragen wollen wir uns im Zwischenraum im nächsten Turnus widmen und damit beleuchten, was zwischen uns entsteht und was es dazu braucht. Wir sind schon sehr auf alle Gäste und Themen gespannt.
Kommende Zwischenräume:
Montags | Einlass 18:30 Uhr | Start 19:30 Uhr |
Eintritt kostenfrei | Im HADLEY’s | Beim Schlump 84a
Ihre Getränke und Speisen vom Buffet (wenn gewünscht) bitten wir Sie direkt beim Hadley's zu begleichen. Es besteht kein Mindestverzehr.
- 09.12.24 - Was nun mit den Erdgeschossen? Teil 2
Dieser Salon ist die Fortsetzung eines Salons aus dem Oktober. Wir wollen einen Schritt weitergehen und aus einem vorgelagerten Workshop heraus in die eigenen Vorstellungen und Ideen gehen. Ab 17 Uhr Uhr laden Julia Erdmann und Indra Musiol zum vorweihnachtlichen Ideenbacken ins HADLEYs.
Dann, ab 19:30 öffnet sich der Salon zum Austausch mit allen anderen Interessierten. Ihr könnt also schon früh zum "Backen", aber auch erst später zum Salon mit dabei sein.
Es geht auch diese Mal wieder um unsere Erdgeschosse: die Geschäfte, Bars, Kioske, Kinderhorte...Welche Rolle spielt die Nutzung der Erdgeschosse in unseren urbanen Räumen für ein gesellschaftliches Miteinander? Wie können wir Einfluss nehmen? Welche Potentiale stecken in einem gut kuratierten Quartier? Wer muss mit an den Tisch?
Intro vom letzten Salon zu dem Thema:
Seit der Corona Pandemie haben sich unsere Innenstädte enorm verändert. Der temporäre Stillstand von stationärem Handel, Gastronomie, aber auch anderen Belangen unseres Alltags sowie die Verlagerung von Geschäftsmodellen ins Digitale führten allerorts zu mehr Leerstand und großen Fluktuationen. Gleichzeitig sind neue Geschäftsmodelle rasant gewachsen, wie zum Beispiel Bringdienste, die mit ihren E-Bikes an uns vorbeisausen. Soziale Beziehungen und Interaktionen haben ihre digitalen Pendants oder Alternativen gefunden und laden ein, zuhause zu bleiben. Aktuelle Studien zeigen ein hohes Maß an Einsamkeit insbesondere bei jungen und älteren Gruppen in unseren Gesellschaften auf. Welche Rolle spielen die Erdgeschosse in urbanen Räumen und welche Potentiale stecken in diesem Wandel? Wie können wir sie nutzen?
Julia Erdmann ist urbane Vordenkerin, Architektin von Beruf, Stadtgestaltung ist ihre Berufung. Als Ingenieurin entwickelt sie Lösungen für komplexe Probleme, als Diplomatin übersetzt sie zwischen verschiedenen Welten – und als "Dickbrettbohrerin" verfolgt sie die Vision, die gebaute Um-Welt mit veränderten Vorzeichen zu gestalten: hin zu mehr Lebensdienlichkeit, mehr Menschlichkeit, mehr Nachhaltigkeit, mehr Gerechtigkeit, mehr Freiheit. 2017 gründete sie JES Socialtecture. Das interdisziplinäre Unternehmen fungiert als„Anwältin des Ortes“ für Städte und Kommunen, Eigentümer:innen und Entwickler:innen, Architekt:innen und Unternehmen bei der Planung von Gebäuden, bei der Entwicklung von Quartieren, bei der Gestaltung von Stadtleben. 2024 initiierte sie mit Ihrer JES-Partnerin Indra Musiol die School of Socialtecture, in der sie ihre transformative Methode weitergeben: Stadtgestaltung aus Sicht des Lebens: SOCIALTECTURE.
Vorschau:
27.01.2025 Abendsalon mit Stephan Lamby – Zur Amtseinführung der/des neue/n US Präsident*in
Vergangene Zwischenräume zum Thema Soziale Energie:
- 02.12.24 - IMAGINE Hamburg - wie wollen wir künftig Leben in unseren Städten?
Beim diesem Abendsalon kamen zukunftsweisende Ideen und Visionen zur Stadtentwicklung auf den Tisch. In einer offenen Gesprächsrunde diskutierten Gesa Ziemer vom City Science Lab/ UNITAC Vereinte Nationen und Ana Amil von 12m2 gemeinsam mit Tina Heine über neue Perspektiven für urbane Räume. Der Salon bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen und aktiv an Gesprächen über nachhaltige Stadtentwicklung und kreative Zukunftsvisionen zu beteiligen.
Gesa Ziemer ist Direktorin des City Science Labs und akademische Leiterin des Technologie- und Innovationslabors UNITAC für die Vereinten Nationen. Gesa Ziemer (Prof. Dr. Phil.) ist Professorin für Digital Urban Cultures an der HafenCity Universität Hamburg. Sie ist Direktorin des City Science Labs, einer Kooperation mit dem MIT Media Lab in Cambridge/USA und akademische Leiterin des Technologie- und Innovationslabors UNITAC für die Vereinten Nationen. Forschungsschwerpunkte: Zukunft der Stadt mit Fokus auf Digitalisierung und neue Formen (datenbasierter) Zusammenarbeit durch urbane Technologien wie Digitale Zwillinge, Urbane Datenplattformen, Bürger_innenbeteiligungssysteme. Mit den Vereinten Nationen arbeitet sie vor allem global in informellen Siedlungen.Ana Amil ist Kultur- und Communitymanagerin und Gründerin. Der Fokus ihrer Arbeit bezieht sich auf Gerechtigkeitsthemen.
Alle Lebensbereiche, wie z.B. Mobilität, Arbeit, Gesundheit, Bildung, Wohnen, Teilhabe, … müssen intersektional gedacht und gerechter und gleichberechtigter werden. Mittlerweile hat sie mehrere Kollektive, ein solidarisches Klamottenlabel, das FEMINITÉ-Museum, den Kunst- und Kulturverein „Kabinett der schönen Künste e.V.“ und mehrere soziokulturelle Orte mit aufgebaut. Sie ist Mitglied des Arbeitskreises Demokratie der Patriotischen Gesellschaft von 1765. Mitglied des Vereins fair share! Sichtbarkeit für Künstlerinnen.
Mitgründerin des Rollrampenprojekts "St.Pauli rollt rein“ und im Beirat der städtischen Gesellschaft für ABB-Wohnprojekte.
Sie hat eine You Tube-Sendung namens "Der blinde Fleck" und im Mai 2024 ist ihr erstes Buch "Weiblichkeiten auf St.Pauli“ erschienen.
Sie ist das Kind einer portugiesischen Gastarbeiterin und eines spanischen Gastarbeiters. Sie bezeichnet sich selbst als Transclasse, als Klassenübergängerin und radikale Humanistin. - 18.11.24 - Fussball kann mehr! Ist das so?
Nach der Kultur widmen wir uns dem Sport. Soziale Energie hat viele Seiten, positive wie negative. Wenn wir zum Beispiel eines der größten Fan-Phänomene betrachten - die Gruppierungen rund um den nationalen wie internationalen Fußball - dann kommen Bilder in den Sinn von größter Gemeinschaft und Emotionalität: gemeinsames Singen, Anfeueren, Feiern, Lachen und Weinen. Aber ebenso gibt es auch Gemeinschaften der Gewalt, Pöbelei und Agression. Wie schaut Katja Kraus auf die Potentiale vom Breitensport Fussball, von Vereinsarbeit und Jugendförderung und wie beurteilt sie den Einfluss der internationalen Verbände im Umgang mit Gleichberechtigung, Diversity, Gewaltprävention? Fussball erreicht große Mengen von Menschen - wie gehen EntscheiderInnen mit dieser Verantwortung um?
Katja Kraus ist ehemalige Profifussballerin und war unter anderem im Vorstad vom HSV. Sie gründete die Kommunikationsagentur Jung von Matt/sports und ist dort geschäftsführende Gesellschafterin. Sie ist Mitinitiatorin und Beiratsmitglied von Fussball kann mehr - einem gemeinnützigen Netzwerk, dass sich für mehr Diversität im Fussball einsetzt.
- 11.11.24 - Festivals - Mehr als Musik und Rausch?
Wenn wir von sozialer Energie sprechen, darf die Musik nicht fehlen. Wohl jeder von uns kann die Bilder im Kopf aufrufen, wenn von Woodstock die Rede ist und vor dem inneren Auge die Szenen vorbeiziehen lassen, die wir mit diesem legendären Festival verbinden. Love Peace and Hapiness...eine ganze Bewegung stand für dieses Festival. Es war Höhe- und zugleich Endpunkt der Hippibewegung.
Welche soziale Energie steckt in heutigen Festivals, welche Rolle spielt der Rausch und welche die Musik? Welche Potentiale stecken in dieser Emotionalisierung von großen Menschenmengen? Welche Rolle spielen auch hier die sozialen Medien und spürt man als Veranstalter noch immer die Folgen von Corona?
Claudio Urban hat gemeinsam mit Tina Heine viele Jahre das Elbjazz Festival als Produktionsleiter durchgeführt. Er ist vor allem aber Gesellschafter der Kopf&Steine GmbH, die unter anderem in Wilhelmsburg das Dockville Festival veranstaltet.
- 04.11.24 - Die Stadt und ihre sozialen Räume - Zwischen politischer und gesellschaftlicher Verantwortung
(c) Senatskanzlei Hamburg
Die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration, kurz Sozialbehörde genannt verwaltet den mit Abstand größten Etat der Stadt. Ihr steht die Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer vor. Sie versteht ihren Auftrag darin, Hamburgerinnen und Hamburger stark zu machen, so dass wir alle selbstbestimmt und selbstwirksam in Solidarität miteinander hier leben können.
In diesem Salon widmen wir uns im Schwerpunkt den Themen Obdachlosigkeit und Sucht. Was tut die Stadt Hamburg, um Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht oder von Sucht betroffen sind, zu unterstützen? Welche Rolle hat hier die Politik, welche Verantwortlichkeiten leiten sich daraus für uns als Gesellschaft ab? Welche soziale Energie sieht die Senatorin in dieser Stadt, welche Potentiale, die wir noch aktivieren sollten?Melanie Schlotzhauer ist seit 2022 Sozialsenatorin der Stadt Hamburg. Vorher war sie dort seit 2020 als Staatsrätin tätig. Sie ist diplomierte Verwaltungswirtin, studierte Politik und Volkswirtschaft und hat einen Master in Sozial- und Gesundheitsmanagement.
- 28.10.24 - Warum so nervös?
Mit der Journalistin und Autorin Elisabeth von Thadden spricht Tina Heine über die Nervosität und Unruhe in unserer Gesellschaft. Schlaflosigkeit, Ängste und Depressionen haben Konjunktur. Wie ist es dazu gekommen, was sagen die Soziologen und die Neurologen? Was nehmen wir bei uns selber und in unserem Umfeld wahr? Kommen wir da raus? Müssen wir da raus?
Diesen Fragen wollen wir uns gemeinsam mit Euch stellen.
Elisabeth von Thadden ist Journalistin, Sachbuchautorin und verantwortliche Redakteurin im Feuilleton-Ressort bei der ZEIT. Dort ist die studierte Literaturwissenschaftlerin vor allem für die philosophisch Beiträge zuständig, behandelt jedoch auch politische Themen. Ihre ersten journalistischen Erfahrungen sammelte von Thadden bei der WOCHENPOST und in der BERLINER ZEITUNG. Seit 2012 ist sie zudem ständige Beraterin für Postwachstumsgesellschaften in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
- 14.10.24 - Alles schlecht im Netz – oder gibt es noch Hoffnung für die digitale Gesellschaft?
In den aktuellen Debatten rund um das Internet wird oft vor Gefahren für die Demokratie, unregulierten Räumen für Hass und Hetze, der Manipulation von Konsument:innen und dem Einfluss auf junge Wähler:innen gewarnt. Doch ist das Netz wirklich nur schlecht? Unser Gesprächsgast Markus Beckedahl ist überzeugt: „Eine bessere digitale Zukunft ist immer noch möglich.“ Gemeinsam wollen wir erkunden, welche Potenziale die ursprüngliche Idee eines digitalen Miteinanders im Netz bietet und welche negativen Nebenwirkungen sich ergeben. Vielleicht finden wir Wege, wie sich in Zeiten von Hass und Hetze auch online konstruktive Diskurse gestalten lassen? Was brauchen wir für eine soziale Digitalität?
Markus Beckedahl ist Gründer von netzpolitik.org, einem der größten gemeinwohlorientierten Medien in Deutschland, das er aufgebaut und von 2003-2022 als Chefredakteur geführt hat. Außerdem war er einer der Gründer der re:publica, dem Festival für die digitale Gesellschaft, wo er aktuell die kuratorische Leitung verantwortet. Zwischen 2010 und 2013 war er Sachverständiger in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zu “Internet und digitale Gesellschaft” und ist seit 2010 Mitglied des Medienrates der Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Er hat für seine Arbeit mit netzpolitik.org zahlreiche Preise und Auszeichnungen bekommen, darunter den Grimme Online Award in der Kategorie Spezial, den Günther-Wallraff-Preis für Journalismuskritik, außerdem "Team des Jahres" bei den Journalisten des Jahres 2015 des Medium-Magazins.
- 07. - 08.10.24 - Hope - a dangerous idea? Our relationship to a sustainable future
Vom 8.-10.Oktober findet in Hamburg erstmalig die HSC statt, eine globale Konferenz, die sich in den nächsten Jahren den Zielsetzungen der Agenda 2030 widmen wird. MIt der Agenda hat sich die Weltgemeinschaft 17 Ziele für eine sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung gesetzt. Neben dem offiziellen Konferenzprogramm mit VertreterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft gibt es ein Rahmenprogramm von unterschiedlichen AkteureInnen für die BürgerInnen der Stadt und den Gästen der Konferenz. Im HADLEY´s widmen wir uns gemeinsam mit Seed17.academy mit unterschiedlichen Formaten dem Thema Hoffnung und Zuversicht.
Montag 7.10.| 12-14 Uhr | Backstage HSC - Lunch Break mit Seed17.academy
Wer mit wem und warum? Was die HSC mit mir oder meinem Unternehmen zu tun hat.
Wer sind die Veranstalter, was sind die Ziele und wie können wir als Zivilgesellschaft dieses Momentum nutzen, um Kräfte zu bündeln und mit Verve und Elan eine nachhaltige Zukunft gestalten?Zu Gast ist Stefan Schurig, Mitglied des Supervisory Board der vier Veranstalter der HSC (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Umweltstiftung Michael Otto, United Nations Development Programm, Senat der Freien und Hansestadt Hamburg) der uns von Genese, Zielsetzung und Entwicklung erzählen wird.
Im Rahmen der HSC lädt SEED17.academy zu einem inspirierenden Start in die Woche.Montag 7.10. | 19 Uhr | Wine&Talk mit Prof. Dr. Frank Adloff
Frank Adloff ist Co-Direktor der Kolleg-Forschungsgruppe „Zukünfte der Nachhaltigkeit“ und Mitbegründer des neu eingerichteten Earth and Society Research Hub (ESRAH) in Hamburg. Mit dem Soziologen sprechen die Gastgeber Tina Heine und Stephan Engel über seine Perspektive auf das Verhältnis von Hoffnung und Zukunftsfähigkeit.
Montag 7.10. | 21 Uhr | Late Night HSC mit ByteFM Moderator Götz Bühler. Zu Gast: Prof. Susan Paulson
Gäste aus Wissenschaft, Kultur und Politik, gute Drinks und Musik vom Plattenteller sind die richtigen Zutaten für den “Late Night Hang” der beiden Konferenztage. Bei Naturwein und Musik von ausgewählten Vinyl DJs klingt hier die Konferenz aus.
Zu Gast am Montag ist die Soziologin und Anthropologin Susan Paulson vom Center for Latin American Studies der University of Florida, mit ihr schauen auf wir auf alternative Formen von Zusammenleben, Männlichkeit und Fürsorge.Dienstag 8.10. | 19 Uhr | Wine&Talk mit Regisseur und Drehbuchautor Lars Jessen
Die Gastgeber Stephan Engel und Tina Heine sprechen mit Lars Jessen über die Macht von guten Erzählungen und wie Filme Möglichkeitsräume in Richtung des nachhaltigen Fortschritts – vor allem in unseren Köpfen - öffnen können. Mit seiner gemeinnützgen Initiative Planet Narratives unterstützt er Filmschaffende dabei, die Zukunft unseres Planeten in ihren Geschichten unterzubringen. Sein aktueller Film "Micha denkt groß" , u.a. mit Charly Hübner ist einer seiner vielen eigenen Beiträge dazu.
Lars Jessen ist Regisseur und Drehbuchautor. In seiner Branche setzt er sich seit Jahren für die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit ein. Unter anderem ist er Teammitglied der von Maja Göpel gegründeten Organisation Mission Wertvoll.Dienstag 8.10. | 21 Uhr | Late Night HSC mit ByteFM Moderator Götz Bühler. Zu Gast: Harald Welzer
Gäste aus Wissenschaft, Kultur und Politik, gute Drinks und Musik vom Plattenteller sind die richtigen Zutaten für den “Late Night Hang” der beiden Konferenztage.
Harald Welzer ist Soziologe, Autor und Herausgeber von Taz.Futurzwei und dem Online Magazin SLOW. Ein Schwerpunkt seiner vielen Tätigkeiten und Publikationen ist unser Umgang mit und unser Verhältnis zur Zukunft. Im Gespräch mit Götz Bühler und Tina Heine schaut er dabei auf die Erwartungen solcher Konferenzen wie der HSC und was er sich von Politik und der Zivilgesellschaft erhofft.Im Anschluss werden beste DJ Mahony und Götz Bühler Platten aufgelegt und der Abend kann mit guter Musik ausklingen.
- 30.09.24 - Was nun mit den Ergeschossen?
Seit der Corona Pandemie haben sich unsere Innenstädte enorm verändert. Der temporäre Stillstand von stationärem Handel, Gastronomie, aber auch anderen Belangen unseres Alltags sowie die Verlagerung von Geschäftsmodellen ins Digitale führten allerorts zu mehr Leerstand und großen Fluktuationen. Gleichzeitig sind neue Geschäftsmodelle rasant gewachsen, wie zum Beispiel Bringdienste, die mit ihren E-Bikes an uns vorbeisausen. Soziale Beziehungen und Interaktionen haben ihre digitalen Pendants oder Alternativen gefunden und laden ein, zuhause zu bleiben. Aktuelle Studien zeigen ein hohes Maß an Einsamkeit insbesondere bei jungen und älteren Gruppen in unseren Gesellschaften auf. Welche Rolle spielen die Erdgeschosse in urbanen Räumen und welche Potentiale stecken in diesem Wandel? Wie können wir sie nutzen?
Julia Erdmann ist urbane Vordenkerin, Architektin von Beruf, Stadtgestaltung ist ihre Berufung. Als Ingenieurin entwickelt sie Lösungen für komplexe Probleme, als Diplomatin übersetzt sie zwischen verschiedenen Welten – und als "Dickbrettbohrerin" verfolgt sie die Vision, die gebaute Um-Welt mit veränderten Vorzeichen zu gestalten: hin zu mehr Lebensdienlichkeit, mehr Menschlichkeit, mehr Nachhaltigkeit, mehr Gerechtigkeit, mehr Freiheit.
2017 gründete sie JES Socialtecture. Das interdisziplinäre Unternehmen wirkt seitdem als „Anwältin des Ortes“ für Städte und Kommunen, Eigentümer:innen und Entwickler:innen, Architekt:innen und Unternehmen bei der Planung von Gebäuden, bei der Entwicklung von Quartieren, bei der Gestaltung von Stadtleben.
2024 initiierte sie mit Ihrer JES-Partnerin Indra Musiol die School of Socialtecture, in der sie ihre transformative Methode weitergeben: Stadtgestaltung aus Sicht des Lebens: SOCIALTECTURE.
Vergangene Zwischenräume zum Thema Verantwortung:
- 08.07.24 - Zuversicht oder Skepsis? Ein Wortduell
©Hernandez für Behörde für Kultur und Medien & Knut Muhsik
Dieser Salon ist ein Experiment – ein Wort-Duell.
An diesem Abend stehen sich zwei Menschen gegenüber, die sich voller Respekt und Neugierde begegnen. Es geht dabei um nichts Geringeres als das Ziel, das Gegenüber mit guten Argumenten ins eigene "Team" zu locken. Team "Skepsis", vertreten durch Stephan Lamby trifft auf Team "Zuversicht", vertreten durch Carsten Brosda.Wie ist es dazu gekommen, dass der preisgekrönte Dokumentarfilmer Stephan Lamby nach all seinen ausführlichen Portraits über die Führungskräfte unseres Landes, seinen Beobachtungen der Wahlen in den USA und mit seinem feinen und forschenden Blick auf unsere Gesellschaft an einem Punkt angelangt ist, der ihn pessimistisch in die Zukunft schauen lässt?
Was macht Kultursenator und Autor Dr. Carsten Brosda so zuversichtlich, dass wir mit der Kraft von guten Geschichten und neuen Erzählungen es tatsächlich noch in der Hand haben, unsere Zukunft freier und gerechter gestalten zu können? Welche Rolle spielt für ihn die Kultur in Zeiten von Krisen und Konflikten, welche Rollen können wir in der Zivilgesellschaft übernehmen?
Darf man annehmen, dass Stephan Lamby nur zu gerne dieses Duell verlieren möchte? Und wie sieht es mit uns selber aus?Stephan Lamby ist Dokumentarfilmer, Buchautor und Musiker. Seit vielen Jahren bildet er mit seinen ARD-Dokumentationen die deutsche und internationale Politik ab, darunter «Nervöse Republik», «Labyrinth der Macht» und «Ernstfall». Er wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, dem STERN-Preis und als Journalist des Jahres.
Dr. Carsten Brosda ist Senator für Kultur und Medien in Hamburg und Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Er ist Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie und Co-Vorsitzender der Medien- und Netzpolitischen Kommission des SPD-Parteivorstands. Carsten Brosda publiziert regelmäßig zu gesellschaftspolitischen Themen, seit 2019 sind vier Bücher von ihm erschienen.
Der Abendsalon am 08.07. ist bedauerlicherweise bereits ausgebucht. Es können keine weitere Anmeldungen entgegengenommen werden.
- 10.06.24 - Transformation - Von der Pflicht zur Kür
Immer wieder tauchte in den letzten Abendsalons der letzten Monate die Frage danach auf, wer Verantwortung übernehmen soll für die großen Themen unserer Zeit, welche Rolle wir als Zivilgesellschaft und welche die Politik dabei spielen.
Im Gespräch schauen Stephan Engel, Julia Erdmann und Tina Heine auf mögliche Hebel zur gesellschaftlichen Transformation und die Potentiale, die in unserem Wirkungsumfeld liegen. An welchen Schrauben können wir drehen, um mehr Menschen für Veränderung zu begeistern, wie nehmen wir Ängste und schüren Lust auf das Gestalten einer Welt von morgen?
Sie teilen dabei Erfahrungen und Ideen, wie sie in ihren jeweiligen Handlungsfeldern - Stadtplanung, Wirtschaft, Lehre und Kultur- Transfomationsprozesse initiieren und erleben und laden die Salongäste ein, sich vor der Sommerpause darüber auszutauschen, wie wir vom Denken und Diskutieren ins Handeln kommen und von welchen Praxiserfahrungen bereits jetzt profitieren und voneinander lernen können.
Julia Erdmann ist Architektin von Beruf, Stadtgestaltung ist ihre Berufung. 2017 hat sie JES, ihr Architektur und Urban Design Studio gegründet. Als Ingenieurin entwickelt sie Lösungen für komplexe Probleme, als Diplomatin übersetzt sie zwischen verschiedenen Welten – und als "Dickbrettbohrerin" verfolgt sie die Vision, die gebaute Um-Welt mit veränderten Vorzeichen zu gestalten: mit mehr Menschlichkeit, mehr Nachhaltigkeit, mehr Gerechtigkeit, mehr Freiheit.
Stephan Engel ist seit über 20 Jahren im Kontext nachhaltigerer Veränderungen unterwegs. Anfänglich im Bereich textiler Produktionen. Dann immer mehr zu Fragen der Organisationsentwicklung und Unternehmenskultur. Aus seiner Überzeugung, dass positive Zukunftsbilder keine naiven Utopien sind, sondern konkrete Handlungswege aufzeigen können, bietet er heute mit seinem Unternehmen ein digitales Lernangebot für Firmen, die sich gemeinsam mit ihren MitarbeiterInnen auf den Weg machen wollen.
Tina Heine ist die Inhaberin vom HADLEY´s, hat in Hamburg das Elbjazz Festival gegründet und kuratiert heute in Salzburg das Supergau Festival für zeitgenössiche Künste. Ein roter Faden, der sich durch all ihre Unternehmungen zieht, ist das Schaffen von Räumen, in denen Begegnung stattfindet, die Spontanität und die Improvisation. Sie glaubt, dass wir alle mehr spielerischen und neugierigen Umgang miteinander brauchen, wenn wir tatsächlich neue Wege gehen wollen.
Der Abendsalon am 10.06. ist bedauerlicherweise bereits ausgebucht. Es können keine weitere Anmeldungen entgegengenommen werden.
- 03.06.24 - Wie könnte es zum Einsatz von Kernwaffen kommen?
Foto: IFSH
Sie sind die gefährlichste Waffengattung der Welt: Kernwaffen. Neun Staaten besitzen sie zurzeit. Die allgemeine nukleare Strategie basiert auf Abschreckungslogik: Im Falle eines Angriffes besteht die Möglichkeit eines vernichtenden Vergeltungsschlags. Seit den 1950er Jahren halten die USA und Russland (damals Sowjetunion) nukleare Waffen in Alarmbereitschaft, die in wenigen Minuten abgefeuert werden können. Obwohl der Kalte Krieg mittlerweile Geschichte ist, gibt es diese Einsatzbereitschaft weiterhin. Mit dem Ukrainekrieg im Februar 2022 ist das wieder schlagartig ins öffentliche Bewusstsein gerückt, denn seitdem droht der russische Präsident Putin unverhohlen mit dem Einsatz von Kernwaffen.
IFSH-Wissenschaftler Dr. Moritz Kütt hat sich in einem Forschungsprojekt mit der Frage beschäftigt, wie ein politischer Entscheidungsträger wie z.B. der US-Präsident, der die alleinige Entscheidungsgewalt über den Einsatz dieser Waffengattung hat, in einer maximalen Stresssituation entscheidet, ob er einen Nuklearschlag anordnet oder nicht. Dazu entwickelte er zusammen mit Prof. Sharon Weiner (American University) eine Virtual-Reality-Simulation, bei der Teilnehmende in die Rolle des US-Präsidenten schlüpfen und innerhalb kürzester Zeit auf einen (vermeintlichen) russischen nuklearen Angriff reagieren müssen. Wie urteilen Menschen in so einer Situation und wie begründen sie, was sie tun? Im Abendsalon stellt Dr. Moritz Kütt die Ergebnisse vor, gibt Einblicke in seine Forschung und erklärt, unter welchen Umständen es zu einer nuklearen Eskalation kommen könnte.
Dr. Moritz Kütt ist Physiker und Politikwissenschaftler. Er leitet die Arbeitsgruppe Physik und Abrüstung am IFSH, und gemeinsam mit Dr. Ulrich Kühn leitet er das Forschungs- und Transferprojekt „Rüstungskontrolle und Neue Technologien (Phase II)“. Seit März 2023 ist Moritz Kütt Mitglied der „Scientific Advisory Group“ des Atomwaffenverbotsvertrages.
- 13.05.24 - Die Stadt von Morgen - was kann die Hafencity GmbH für die Stadt bewegen?
Andreas Kleinau ist seit 2020 in der Geschäftsführung der HafenCity GmbH und hat seit 2021 deren Vorsitz. Wie schaut er auf sein Handlungsfeld Stadt? Welche Verantwortung lastet auf seinen Schultern und wieviel Gestaltungsrahmen gibt ihm diese Position im Hinblick auf seine eigenen Versionen einer zukunftsfähigen Stadt?
Wenn er sich eine Stadt ganz nach seinen Träumen bauen könnte, wie würde diese aussehen? Und wie fließen diese Vorstellungen in seine Arbeit ein? Wir reden mit Andreas Kleinau über den Alltag eines HafenCity Geschäftsführers ebenso wie über
aktuelle Projekte und Planvorhaben sowie sein Verständnis von gesellschaftlicher VerantwortungDr. Andreas Kleinau ist seit 2020 Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH
- 06.05.24 - Abschreckung und Verteidigung gegen Russland: Notwendig, aber risikoreich
Foto: IFSH
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat insbesondere die deutsche Sicherheitspolitik revolutioniert: Die viel beschworene Zeitenwende setzt auf Abschreckung und Verteidigung. Für Dr. habil. Cornelius Friesendorf, Forscher am IFSH, gibt es angesichts des russischen Revisionismus zu Abschreckung und Verteidigung gegen Russland keine Alternative. Das gleiche gilt für die militärische Unterstützung der Ukraine. Er fordert aber, mögliche Nebeneffekte der neuen Sicherheitspolitik stärker zu bedenken.
Eine militärische Eskalation ist eines der Risiken der aktuellen sicherheitspolitischen Konstellation, die von instabiler Abschreckung und dem Ukrainekrieg geprägt ist. Dieses Risiko hängt mit der Ungewissheit zusammen, wie der Kreml auf westliche Strategien reagiert. Hinzu kommen weitere Risiken, unter anderem eine verstärkte Wagenburgmentalität in Russland und eine Überforderung der EU. Auch erschwert die sicherheitspolitische Neuausrichtung Investitionen in soziale Infrastruktur oder Technologie und riskiert damit, populistische Parteien zu stärken und weniger konkurrenzfähig gegenüber China zu sein.
Laut Cornelius Friesendorf wären die Risiken einer abnehmenden Unterstützung der Ukraine noch größer. Allerdings plädiert er für eine öffentliche Debatte, die neben der berechtigten Kritik an der schleppenden Umsetzung der Zeitenwende auch mögliche nicht-intendierte Konsequenzen einer instabilen, konfrontativen Sicherheitsordnung berücksichtigt. Risikomanagement auf allen Politikfeldern müsse für den Friedensforscher Teil von Strategien gegen Putins Russland sein. Risiken zu diskutieren und zu vermindern sei kein Zeichen von Schwäche gegenüber Russland, sondern verantwortungsethisch geboten.
Dr. habil. Cornelius Friesendorf ist Experte für europäische Sicherheitspolitik und leitet am IFSH das Zentrum für OSZE-Forschung.
- 29.04.24 - Demokratie braucht freien Austausch – Chancen und Grenzen sozialer Medien
Funktionierende Demokratien brauchen Räume (wie z.B. das Hadley’s) und Medien der öffentlichen Diskussionen, idealerweise unter freien, gleichen und informierten Bürger:innen. Wie steht es um diese Grundlagen heute im Zeitalter digitaler Kommunikation und Plattformen? Wie wirken sich Besitzverhältnisse und die Strukturen sozialer Medien auf die Öffentlichkeit aus? Wie orientieren und beteiligen wir uns als Bürger:innen in den neuen Kommunikationsverhältnissen? Fragen nach der Rolle von Medien und sozialen Medien in Demokratien kamen in den letzten Salons bereits auf. Darum soll es im Gespräch mit Sebastian Sevignani gehen, der an der Universität Jena zum Strukturwandel der Öffentlichkeit im digitalen Kapitalismus forscht.
Dr. Sebastian Sevignani ist Akademischer Rat, Soziologe und Medien- und Kommunikationswissenschaftler an der Universität Jena. Er forscht unter anderem zum digitalen Kapitalismus, kritischer politischer Ökonomie, materialistischer Mediensoziologie, sowie einer kritischen Theorie menschlicher Bedürfnisse.
Literaturempfehlung:
Seeliger, Martin, and Sebastian Sevignani (eds.). 2021. Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit? Special Issue of Leviathan. Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft. [mit Beiträgen von Nancy Fraser, Jürgen Habermas, Hartmut Rosa, Douglas Kellner, Donatella della Porta]
Und darin: Sevignani, Sebastian. 2021. „Ideologische Öffentlichkeit im digitalen Strukturwandel“. In Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit?, herausgegeben von Martin Seeliger und Sebastian Sevignani, 37:43–67. Sonderband der Zeitschrift Leviathan. Baden-Baden: Nomos.
- 22.04.24 - Wie erden wir die Gesellschaft?
links Christiane Grefe (privat) | rechts Elisabeth von Thadden (Vera Thammen)
Die neuen Konflikte um Böden und Flächen
Böden sind existenziell – aber sie sind begrenzt, nicht vermehrbar, oft überdüngt, vertrocknet, zubetoniert. Was wissen wir über ihre Verletzlichkeit, ihren Wert? Wem gehört das Land? Und wer entscheidet darüber, wie Flächen genutzt werden: für Ackerland oder Beweidung, Wind- und Solarkraftwerke, Wohnungen, Straßen, Gewerbegebiete, den Naturschutz, die Wiederbelebung der Artenvielfalt? Ist Eigentum gut für die Natur?
"DER GRUND - Die neuen Konflikte um unsere Böden und wie sie gelöst werden können" (mit Tanja Busse)
Buchvorstellung und Diskussion mit
Christiane Grefe, geboren 1957 in Lüdenscheid, studierte an der Deutschen Journalistenschule und Politikwissenschaft in München. Sie war freie Journalistin bei Natur, Geo Wissen und beim Magazin der Süddeutschen Zeitung und 24 Jahre lang Reporterin der ZEIT. Heute arbeitet sie als freie Autorin.und
Elisabeth von Thadden ist Journalistin, Sachbuchautorin und verantwortliche Redakteurin im Feuilleton-Ressort bei der ZEIT. Dort ist die studierte Literaturwissenschaftlerin vor allem für die philosophisch Beiträge zuständig, behandelt jedoch auch politische Themen. Ihre ersten journalistischen Erfahrungen sammelte von Thadden bei der WOCHENPOST und in der BERLINER ZEITUNG. Seit 2012 ist sie zudem ständige Beraterin für Postwachstumsgesellschaften in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
- 15.04.24 - Postwachstum - so alternativlos wie utopisch?
Groß angelegte Versuche, das auf Wirtschaftswachstum angewiesene Wohlstandsmodell durch „grüne“ Technologien nachhaltig zu gestalten, sind spektakulär gescheitert, sagt Niko Paech. Als letzter Ausweg vor dem Kollaps bleibe nur noch eine Postwachstumsökonomie, also ein prägnanter Rückbau geldbasierter Versorgungssysteme, eine Kultur der Suffizienz, moderne Selbstversorgung und kürzere Versorgungsketten. Ist die Politik handlungsunfähig, wenn sie sich nicht mehr auf technologische Lösungen verlassen kann? Muss der Wandel von der Zivilgesellschaft organisiert werden? Und welche Rollen können dabei kommunale Reallabore spielen?
Über diese Fragen und warum es neuen Stoff für Hollywood braucht, sprechen wir an diesem Abend.
Prof. Dr. Niko Paech ist ein einer der bekanntesten deutschen Wachstumskritiker und Vordenker einer Postwachstumsökonomie. Er studierte Volkswirtschaftslehre, promovierte 1993, habilitierte sich 2005 und vertrat den Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg von 2008 bis 2016. Derzeit forscht und lehrt er an der Universität Siegen im Masterstudiengang Plurale Ökonomik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Postwachstumsökonomik, Klimaschutz, nachhaltiger Konsum, Sustainable Supply Chain Management, Nachhaltigkeitskommunikation und Innovationsmanagement. Er ist in diversen nachhaltigkeitsorientierten Forschungsprojekten, Netzwerken, Initiativen sowie Genossenschaften tätig.
- 08.04.24 - „Girls Empowerment“? Chancen und Grenzen feministischer Außen- und Sicherheitspolitik
Foto: IFSH
In den letzten Jahren ist viel über feministische Außen- und Sicherheitspolitik diskutiert worden, insbesondere nachdem der Begriff zunächst in den Koalitionsvertrag der Ampelparteien aufgenommen und schließlich im Jahr 2023 in zehn Leitlinien des Auswärtigen Amtes konkreter ausformuliert wurde. In ihnen wird die Absicht dargelegt, Frauen – aber auch andere marginalisierte Gruppen – einzubeziehen, teilhaben zu lassen, zu schützen, zu ihren Rechten zu verhelfen und ihre Perspektiven zukünftig systematisch mitzudenken.
Neu ist dies für sich genommen nicht. Solche Überlegungen spielen bereits seit Jahrzenten eine prominente Rolle in friedens-, sicherheits- und entwicklungspolitischen Überlegungen und Maßnahmen. In sogenannten Entwicklungsländern liegt der Fokus dabei oft auf Maßnahmen zum „Empowerment“ von Frauen, etwa über Rechtsreformen, Aufklärungskampagnen und Mikrokredite. Eine spezielle Variante solcher Maßnahmen, die vor allem in den 2010er Jahren verbreitet eingesetzt wurde, ist das „Empowerment“ junger Frauen und Mädchen. Dieses beinhaltet zum Beispiel, dass sie überhaupt und nach Möglichkeit lange zur Schule gehen und über Hygiene, Sexualität und die Risiken früher Schwangerschaft aufgeklärt werden sollen. Zudem sollen Mädchen und Frauen mit formalen Rechten ausgestattet werden, die sie beispielsweise vor früher Zwangsverheiratung schützen. „Girls Empowerment“, so wird argumentiert, komme nicht nur den Mädchen selbst zugute, sondern sei eine entscheidende Triebfeder für Sicherheit und Entwicklung in Ländern des Globalen Südens: Denn aufgeklärte Mädchen investierten demnach später wieder in die Bildung und Gesundheit ihrer Kinder, hielten sich selbst und ihre Kinder von gewalttätigen Männern fern und trügen durch ihre Innovations- und Arbeitskraft zu Wachstum in ihren Heimatländern bei – so die Theorie.
Dr. Anne Menzel berichtet im Abendsalon aus ihrer Forschung zu „Girls Empowerment“ im westafrikanischen Sierra Leone und diskutiert insbesondere die Kritik, die von feministischen Forscher:innen an dortigen Maßnahmen geübt wird. Die Politikwissenschaftlerin wurde mit einer Arbeit über Gefährlichkeit und unfriedliche Beziehungen in der sierra-leonischen Nachkriegsgesellschaft promoviert. Ihre Forschung verbindet Policy-relevante Probleme mit ethnographischer Forschung und soziologischen Perspektiven auf Konflikte und Machtverhältnisse.
- 18.03.24 - "Essen ist politisch!?" Welche Rolle spielt Verantwortung in der Landwirtschaft für Produzent:innen und Verbraucher:innen?
Foto: BioBoden Genossenschaft
Es sind agrarpolitisch bewegte Zeiten: Trecker-Demos und Blockaden sorgen für eine selten erreichte Aufmerksamkeit für die Landwirtschaft und schnelle politische Antworten. Allerdings besteht mancherorts die Gefahr, dass die Proteste von rechtsextremen Gruppierungen unterwandert werden. Auf europäischer, Bundes- und Landesebenen, in Verbänden und Betrieben werden neue Ansätze der Agrarpolitik diskutiert: es geht um Biodiversitätsschutz, Tierwohl oder Klima, aber auch um die Frage, wie sich für landwirtschaftliche Betriebe Planungssicherheit und ein selbstbestimmtes Wirtschaften sicherstellen lässt. Und trotz der gestiegenen Aufmerksamkeit für die Landwirtschaft gibt es doch wenig direkte Berührungspunkte zwischen landwirtschaftlichen und anderen gesellschaftlichen Akteuren. Mit Marie Löhring möchten wir deshalb darüber sprechen, wie sich die Lage aus Sicht einer jungen Landwirtin darstellt. Was bedeutet Verantwortung in Bezug auf die Gestaltung von Landwirtschaft, Ernährung und einer demokratischen Agrarpolitik? Und welche Fragen und Ideen gibt es dazu bei den Teilnehmenden des Salons? Wir freuen uns auf einen lebendigen Austausch!
Marie Löhring studiert Ökolandbau und arbeitet auf einem konventionellen Ackerbaubetrieb in Brandenburg. Sie ist am Stadtrand im Ruhrgebiet aufgewachsen und seit ihrer Ausbildung zur Landwirtin Feuer und Flamme für die Landwirtschaft. Als Junglandwirtin engagiert sie sich bei der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL), um für eine zukunftsfähige Landwirtschaft einzustehen und aktiv agrarpolitische Entwicklungen mitzugestalten.
Mehr Informationen zur jAbL: https://www.junge-abl.de/startseite
- 11.03.24 - Zu spät für Pessimismus?
Foto: Deborah Mittelstaedt
Zu spät für Pessimismus?
Das gleichnamige Buch, herausgegeben von Dana Giesecke und Harald Welzer versammelt kreative Strategien fürs Durchhalten und Weitermachen und warum es sich trotzdem lohnt, für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Der Band berichtet von Sinnkrisen und Downern, aber auch von Bewältigungsstrategien, die dabei helfen können, die eigene Frustrationstoleranz zu erhöhen. Für Stunden des Zweifels und zum Voraussehen von Fallstricken.
Im Gespräch mit Harald Welzer sprechen wir darüber, wie man trotz böser Überraschungen, was den Fortschritt angeht, sich nicht blöd machen lässt. Und wie man trotz des deprimierenden Befundes, dass Regression immer viel schneller ist als Progression, handlungsfähig bleibt.
Motto: Wenn alle Stricke reißen, häng ich mich auf.
Harald Welzer ist Soziologe, Sozialpsychologe und Publizist.
Er beschäftigt sich vor allem mit den Potentialen von Menschen und damit, wie man aus diesen Potentialen auch Bereitschaften für Veränderung machen kann. Unter anderem tut er das mit der von ihm geleiteten FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit. - 04.03.24 - Wie hat der Angriffskrieg in der Ukraine Russlands Staat und Gesellschaft verändert?
© IFSH
Seit nunmehr zwei Jahren führt Russland mit unerbittlicher Härte seinen Angriffskrieg in der Ukraine. Viele Russinnen und Russen haben längst verstanden, dass der Krieg weit mehr ist als eine zeitlich und geografisch begrenzte „Spezialoperation“, mit der die Bevölkerung vermeintlich nichts zu tun haben soll. Putins Krieg hat mittlerweile alle Bereiche des politischen und gesellschaftlichen Lebens in Russland erfasst. Wie wirkt sich der Krieg konkret auf die inneren Entwicklungen des Landes aus? Wie beeinflussen diese Entwicklungen möglicherweise den weiteren Verlauf des Kriegs? Welche Rolle spielt der Krieg bei den bevorstehenden russischen Präsidentschaftswahlen im März? Und wie ist der Tod des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny in diesem Zusammenhang einzuordnen?
Über diese und weitere Fragen spricht IFSH-Russlandexpertin Dr. Regina Heller beim Abendsalon. Die Politikwissenschaftlerin hat unter anderem in Moskau und St. Petersburg studiert und befasst sich seit vielen Jahren aus friedens- und konfliktwissenschaftlicher Perspektive mit Russland und dessen Innen- und Außenpolitik.
- 26.02.24 - Sind sie noch zu retten? Wie reparieren wir unsere Städte?
Steigende Mieten, leerstehende Büroflächen, schrumpfender Einzelhandel...
Verdrängung derjeniger an den Stadtrand, die mit ihren Dienstleistungen das Leben im Zentrum aufrechterhalten. Ungelöste Fragen von Mobilität, Klimaschutz, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit nicht nur in unserer Stadt. An welchen Schrauben müssen wir drehen, um unsere Lebensräume flexibler, gerechter, anpassungsfähiger zu gestalten? Was müssen wir bewahren? Von was müssen wir uns trennen?Rolf Kellner ist Diplom-Ingenieur für Architektur und Stadtplanung und Mitgründer und Geschäftsführer des Hamburger Planungsbüros üNN GmbH und des Netzwerks für Kunst Bauen Stadtentwicklung. üNN – überNormalNull – Büro für Kunst Bauen und Stadtentwicklung initiiert und realisiert Kulturprojekte im Kontext von Stadtentwicklung, wobei es sich mit der Strategie der kulturellen Sukzession beschäftigt. Das heißt, die Bevölkerung soll frühzeitig in die Arbeiten mit einbezogen werden, um historische Bezüge des jeweiligen Ortes aufgreifen und kulturell durchdringen zu können. Er stellt dialogorientierte Prozesse her und schafft somit ein breiteres Bewusstsein für die uns umgebenden Räume und ihre soziale Wirkung auf uns.
- 12.02.24 - Wird´s langsam eng? – Schwinden die Diskursräume?
Foto: Julia Steinigeweg
Die letzten Jahre haben es in sich. Eine große Krise jagt die nächste, Corona, Kriege vor unserer Haustür, Klimawandel, Rechtsruck…
Wieviel Zeit und Raum bleibt uns, in Zeiten von Social Media und klassischen Medien, die auch Aufmerksamkeit erregen wollen und müssen, in die Tiefe von Themen und Konflikten einzusteigen?
Wer sind die Expert*innen, wer die Zuschauer*innen? Wie finden wir zu Wahrheiten, Haltungen und Positionen?
Wie offen sind wir für das echte Gespräch, das gegenüber und andere Sichtweisen, Perspektiven?Wer darf für wen sprechen und wer darf überhaupt sprechen?
Wie können wir öffentliche Räume für Gespräche offenhalten?
Warum werden aktuell so viele Veranstaltungen abgesagt?Die Kunst ist frei. Ist sie das?
Das Gespräch führt Tina Heine.
Amelie Deuflhard ist die Theaterproduzentin und seit 2007 die künstlerische Leiterin und Intendantin von Kampnagel. Unter anderem war sie davor ab dem Jahr 1998 bei den Berliner Sophiensaelen, im Jahr 2000 schließlich deren Geschäftsführung und Intendanz. Während ihrer Zeit entwickelten sich die Sophiensaele zu einem zentralen Ort in Deutschland für die Freie Theaterszene. Im Jahr 2003 übernahm Deuflhard den Vorsitz des Vereins Zwischen Palast Nutzung, der eine künstlerische Bespielung des damals bereits entkernten Palasts der Republik zum Ziel hatte. 2004 übernahm sie schließlich zusammen mit Matthias Lilienthal und Philipp Oswalt die künstlerische Leitung des Projekts Volkspalast, einer festivalartigen Bespielung des Palasts der Republik. Die Bespielung befeuerte die Debatte über die Nutzung des Areals und den Abriss und Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses.
- 05.02.24 - Die Welt in Unordnung: Macht und Ohnmacht der Vereinten Nationen
© IFSH
Mit seinem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat Russland geltendes Völkerrecht verletzt und mit fundamentalen Werten und Normen der internationalen Gemeinschaft gebrochen. Hinzu kommt eine zunehmende Polarisierung zwischen Nord und Süd sowie Ost und West: Die Weltordnung, wie wir sie seit dem Zweiten Weltkrieg kennen, steckt in einer schweren Krise. Die Vereinten Nationen (englisch: United Nations, UN), die sich als Hüterin des Weltfriedens verstehen, sind in vielen dieser Krisen erstaunlich handlungsunfähig. Im nächsten HADLEY'S Abendsalon erläutert Dr. Holger Niemann, UN-Experte am IFSH, vor welchen Herausforderungen die Weltordnung steht und wie die Vereinten Nationen dabei helfen könnten, die Welt wieder friedlicher und stabiler zu machen.
Holger Niemann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Europäische Friedens- und Sicherheitsordnungen sowie Forschungsreferent bei der Wissenschaftlichen Direktorin des IFSH. Zuvor war er an der Leuphana Universität Lüneburg, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Universität Duisburg-Essen beschäftigt. Er hat 2015 mit einer Arbeit zur Verantwortung des UN-Sicherheitsrats im Fach Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen promoviert. Im Rahmen seiner Promotion war er mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Gastwissenschaftler an der Northwestern University (Evanston, IL). Holger Niemann ist Associate Fellow am Institut für Entwicklung und Frieden der Universität Duisburg-Essen (INEF) und Associated Member des Center for Sustainable Society Research der Universität Hamburg (CSS).
- 11.12.23 - Albanische Schwestern: Verantwortung zwischen Weggehen und Zurückkommen
An diesem Abend werfen wir einen literarisch inspirierten Blick auf das Thema Verantwortung. Zu Gast ist Lindita Arapi, eine der bekanntesten Autorinnen Albaniens, mit ihrem Buch „Albanische Schwestern“. Lindita Arapi behandelt in ihren Büchern die Folgen der kommunistischen Diktatur und richtet den Blick auf die patriarchalischen Strukturen in der albanischen Gesellschaft. Was bedeutet Verantwortung, wenn sich die politischen Verhältnisse in einem Land wie Albanien radikal ändern? Wie verändert sich in diesem Zuge die Rolle der Frauen? Und welche Verantwortung ergibt sich auf persönlicher Ebene zwischen Weggehen und Zurückkommen, so wie es die Protagonistin Alba im Roman durchlebt? Wir freuen uns sehr, hierzu mit Lindita Arapi zu sprechen und auch einige Einblicke in ihr Buch „Albanische Schwestern“ zu bekommen.
Lindita Arapi gilt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen Albaniens. Ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Der Roman "Schlüsselmädchen" (auf Deutsch 2012 in Übersetzung von Joachim Röhm) wurde in Albanien "Buch des Jahres". Sie organisierte 2015 mit dem "Institute for the Studies of Communist Crimes and Consequences in Albania" den Aufruf der 100 europäischen Intellektuellen zur Aktenöffnung in Albanien. Lindita Arapi arbeitet als Journalistin und Moderatorin für die Deutsche Welle in Bonn
- 4.12.23 - Keine europäische Friedensordnung ohne Russland – aber wie mit Russland?
© IFSH
Was treibt die russische Außen- und Sicherheitspolitik an? Wie können westliche Staaten auf russische Aggression reagieren? Die Antworten in der öffentlichen Debatte über Russland fallen oftmals zu kurz aus. Weder kann der russische Revisionismus rein innenpolitisch erklärt werden noch ist es überzeugend, Russlands Zerstörungswut in der Ukraine und anderswo allein mit westlicher Politik zu erklären. Was den Umgang mit Russland angeht, so dominieren auch in Deutschland Forderungen nach mehr militärischer Abschreckung und Verteidigung. Wer vor Eskalationsrisiken warnt, wird schnell als Opfer der Putin‘schen Propagandamaschinerie abgetan.
Dr. habil. Cornelius Friesendorf ist Experte für europäische Sicherheitspolitik und leitet am IFSH das Zentrum für OSZE-Forschung. Im HADLEY‘S Abendsalon am 4. Dezember spricht er über Praktiken der russischen Außen- und Sicherheitspolitik und ihre Gründe. Letztere sind vielschichtig: die Suche nach Anerkennung als Großmacht und anti-westliche Ressentiments, innenpolitische Machtverschiebungen und Anreize für russische Staatsvertreterinnen und -vertreter, sich systemkonform zu verhalten.
Um russische Praktiken und ihre Antriebskräfte zu illustrieren, bietet der Friedensforscher den Gästen an diesem Abend einen Einblick in den „Maschinenraum“ der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). An ihrem Hauptsitz in Wien treffen wöchentlich Diplomat:innen unter anderem aus Russland, den USA und Westeuropa aufeinander. Friesendorf beschreibt anhand von jahrelangen persönlichen Beobachtungen, wie Russland die Arbeit der OSZE durch Entscheidungsblockaden, Provokationen und Propaganda erschwert, und skizziert Motive. Die tägliche Arbeit der OSZE dient somit als Mikrokosmos, um russische Außen- und Sicherheitspolitik insgesamt besser zu verstehen. Auch zeigt die OSZE, wie schwierig es ist, eine europäische Friedens- und Sicherheitsordnung mit einem Russland zu gestalten, dessen Ordnungsprinzipien eher ins 19. Jahrhundert passen.
Der nächste „Abendsalon“ mit IFSH-Beteiligung findet am 5. Februar 2024 statt.
- 27.11.23 - Freiheit und Verantwortung
Foto: Philipp Plum
Diskussion mit Eva von Redecker über einen neuen Freiheitsbegriff
Freiheit und Verantwortung, passen die überhaupt zusammen? Wir haben Verantwortung für Menschen und Dinge. Wir wollen uns aber auch frei entscheiden und bewegen. Verantwortung bedeutet aber Bindung (dass wir über sie mit Menschen und Dingen verbunden und in Beziehung sind ist ein Schönes an Verantwortung). Die Verantwortung, die aus der Notwendigkeit erwächst, Klimawandel, Biodiversitätsverlust u.a. zu verringern, ist eine unvorstellbar große. Wie frei können wir uns dann noch fühlen? Eva von Redecker schlägt vor, Freiheit zeitlich zu denken. Wie sie dabei unsere Zeit als eine der Fülle versteht, die wir »mit anderem Lebendigen teilen«, wollen wir an diesem Abend von ihr hören und miteinander diskutieren. Das Gespräch führt Gesche Keding.
Eva von Redecker ist Philosophin und Publizistin. Sie kommt aus Schleswig-Holstein. Ihr Philosophie-, Geschichts- und Germanistikstudium führte sie nach Kiel, Tübingen, Cambridge und Potsdam. Nach dem Studium war sie an der Humboldt-Universität Berlin, der Universität in Cambridge, der New School in New York und in Verona tätig. Ihr jüngstes Buch, aus diesem Jahr, über das wir sprechen werden, heißt »Bleibefreiheit«. Sie hat nicht nur eine Reihe einflussreicher Bücher geschrieben, sondern teilt ihre Ideen als gefragte Rednerin und Gesprächspartnerin in allen Medien mit vielen Menschen.
- 20.11.23 - Wohin mit all dem Geld? Über Mechanismen der Ungerechtigkeit und die Ziele der Initiative taxmenow.
Foto: Marcel Maffey
In Deutschland besitzen die reichsten 10% in der Vermögensverteilung 67,3 % aller Vermögen, das reichste Prozent besitzt 35%, während die ärmsten 50% insgesamt nur 1,2 % aller Vermögen besitzen. (Quellen: DIW 2020 und Bundesbank 2022.)
Diese Tatsache ist nicht nur dem Fleiß der Vermögenden oder ihrer Vorfahren geschuldet, sondern ist auch eine Konsequenz einer Steuerpolitik, die systematisch vermögende privilegiert und die Besteuerung von Vermögen und Erbschaften kontinuierlich verringert hat. Ob das Ergebnis eine demokratiegefährdende Machtkonzentration in Form von Kapital und Einfluss in den Händen von Wenigen darstellt wollen wir mit Yannick Haan besprechen. Auch er ist als Erbe „betroffen“ und arbeitet gemeinsam mit anderen Vermögenden bei taxmenow daran, „intensiver in den öffentlichen Diskurs über das Thema einzusteigen mit dem Ziel Wohlstand, Teilhabe und soziale Sicherheit für alle zu erreichen. Über ein Steuersystem, das auf demokratische und transparente Weise für Umverteilung sorgt und durch die Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen das Gemeinwohl stärkt“.
Yannick Haan ist Publizist, Aktivist und Politiker. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Auswirkungen von Ungerechtigkeit auf die Gesellschaft. Er ist Autor des Buches “Enterbt uns doch endlich!” das im Dezember 2022 im Trabanten Verlag erschien. Unter anderem arbeitet er derzeit als Policy Advisor beim unabhängigen Think Tank iRights Lab, ist Mitglied im Presseteam von taxmenow und Mitglied der Gesellschaft für Freiheitsrechte sowie Fellow des Netzwerks Zukunftsgerechtigkeit. Er schreibt regelmäßig Gastbeiträge in mehreren Tages- und Wochenzeitungen u.a. für die Zeit, die taz, die Welt, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung oder Deutschlandfunk Kultur. Der britische Think Tank Apolitical hat ihn auf die Liste der „World‘s 100 Most Influential Young People In Government“ aufgenommen.
- 13.11.23 - Wie diskriminierend ist Künstliche Intelligenz?
Foto: Christiana Matzen, HBI
Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und weckt große Hoffnungen. Allerdings ist auch schon länger klar, dass sich Vorurteile und Ungleichheiten im Code wiederfinden. Beispielsweise kann biometrische Gesichtserkennung Schwarze Menschen und People of Colour nur unzureichend identifizieren, da sie sich überwiegend auf Trainingsdatensätze weißer Personen stützt. KI-Anwendungen beruhen zudem vielfach auf Daten, die Frauen* und marginalisierte Gruppen unterrepräsentieren. Das bedeutet, dass sie weniger die Zukunft vorhersagen als die Vergangenheit und die darin eingeschriebenen Strukturen von Diskriminierung abbilden.
Wie viel Macht räumen wir also den Maschinen ein, ohne ernsthaft zu verstehen, wie Entscheidungen innerhalb dieser Systeme tatsächlich getroffen werden, und zu welchem Preis? Wer ist eingebunden in die Entwicklung künstlich intelligenter Systeme? Und welche Verantwortung tragen wir als Gesellschaft für den Diskurs über den Einsatz von KI in gesellschaftlichen sensiblen Bereichen?
Katharina Mosene ist Politikwissenschaftlerin (M.A.) am Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI). Ihr wissenschaftliches Interesse gilt ethischen Fragen im Bereich Netzpolitik, Intelligente Technologien und Internet Governance. In ihrer Freizeit ist sie Vorständin von netzforma* e.V. – Verein für feministische Netzpolitik.
- 06.11.23 - Chancen und Risiken von lokalen Friedensansätzen
Foto: IFSH
Ob bei Nachbarschaftsstreitigkeiten um Weideflächen, Auseinandersetzungen zwischen ethnischen Gruppen oder einem Konflikt rund um den Bau eines Staudamms - in vielen Gesellschaften tragen Einzelpersonen, informelle Gruppen oder selbstorganisierte Vereinigungen zum Friedensaufbau „von unten“ bei. Ortsansässige Geistliche, Dorfälteste oder auch angesehene Frauen schlichten Streit auf lokaler oder regionaler Ebene und sorgen so für ein friedliches Zusammenleben. Oftmals haben solche Handlungsweisen eine lange, gewohnheitsrechtliche Tradition.
Gerade angesichts der gescheiterten internationalen Friedenseinsätze in Afghanistan oder Mali betont die Friedensforschung schon seit vielen Jahren die Bedeutung lokaler Friedensstifter:innen. Noch fehlt jedoch konkretes Wissen darüber, wie solche Friedensschlichter:innen vor Ort genau vorgehen, und – aus westlicher Sicht betrachtet – auch das Verständnis für die Weltanschauungen dieser Menschen. IFSH-Forscherin Dr. Anna Kreikemeyer möchte diese Wissenslücken schließen. Ihre Forschung widmet sich den Möglichkeiten und Grenzen des Friedensaufbaus „von unten“, speziell im Kaukasus und Zentralasien.
Im Gespräch mit der Moderatorin Dr. Klara Stumpf (Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.) wird Dr. Anna Kreikemeyer im HADLEY’S Abendsalon Einblicke in ihre Forschung geben: Welche neuen Erkenntnisse haben die Feldforschungen über die lokalen Friedensansätze bisher ergeben? Was weiß die Wissenschaft über die Dorfältesten? Wo gibt es sie noch? Welchen Einfluss haben sie genau? Welche Konflikte können sie lösen, welche nicht? Und: Was kann man von solchen lokalen Friedensinitiativen für die aktuellen und künftigen internationalen Friedenseinsätze ableiten? Das Publikum ist herzlich eingeladen, der Expertin Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.
Der nächste „Abendsalon“ mit IFSH-Beteiligung findet am 4. Dezember statt. Dann zeigt der IFSH-Politikwissenschaftler Dr. habil. Cornelius Friesendorf, wie Russland die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) demontiert und wie westliche Diplomaten am Wiener OSZE-Sitz auf russische Taktiken antworten.
- 16.10.23 - Rechtsextremismus im Internet. Was wissen wir und was können wir tun?
Im Internet live gestreamte rechtsterroristische Anschläge in Christchurch und Halle, ein gestürmtes Kapitol und ein versuchter Sturm auf den Reichstag, digital gesteuerte Beeinflussung des öffentlichen Diskurses -- Rechtsextremismus ist eine Gefahr für die Demokratie und das Internet ist ein entscheidender Manövrierraum für (digitale) Rechtsextremisten. Wie können wir diesen Herausforderungen begegnen? Mit Jan Rau sprechen wir über die digitale Infrastruktur des Rechtsextremismus und über Interventionen und Gegenmaßnahmen. Mit welchen Gefahren sind wir konfrontiert? Was können Gesetze und Gerichte ausrichten? Was passiert in der Präventionsarbeit? Und was kann jede*r Einzelne tun?
Jan Rau hält einen Master vom Oxford Internet Institute und ist seit 2020 am (Social) Media Observatory des Leibniz-Institut für Medienforschung │Hans-Bredow-Institut (HBI) tätig. Er ist Kommunikationswissenschaftler und Internetforscher und beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie das Internet Politik und Gesellschaft verändert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Themenstellungen wie Rechtsextremismus, Desinformationen und Echokammern.
- 09.10.23 - Das Klima und seine Auswirkungen auf unsere Sicherheitspolitik
Foto: IFSH
Die globale Erderwärmung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf unsere Sicherheit und den Frieden weltweit? Kann er bestehende Gewaltkonflikte verschärfen oder sogar neue auslösen? Und was sind die unmittelbaren Folgen für die Umwelt, wenn aufgerüstet und Kriegsgerät eingesetzt wird? Konkrete Beispiele aus aller Welt zeigen: Dürren und Ernteausfälle lösen in einigen Teilen der Welt soziale Unruhen aus und zwingen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Der steigende Meeresspiegel bedroht Inselstaaten und Menschen, die an Küsten leben. Konflikte um knappe Ressourcen wie Trinkwasser könnten sich zwischen Ländern und ethnischen Gruppen weiter verschärfen. Militärische Akteure und Rüstungsindustrie tragen zur Umweltverschmutzung bei und verbrauchen fossile Brennstoffe.
Unter der Moderation von Diplom-Psychologin Gesche Keding von der Leuphana Universität Lüneburg diskutiert IFSH-Experte Dr. Delf Rothe mit den Gästen die vielfältigen und komplexen Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Sicherheit. Und er skizziert, wie eine friedenspolitische Antwort auf diese Herausforderungen aussehen könnte.
Delf Rothe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am IFSH und seit Dezember 2021 Mitglied im Teilprojekt B3 „Konflikt und Kooperation an der Schnittstelle von Klima und Sicherheit” des Klima-Exzellenzclusters CliCCS der Universität Hamburg. Von März 2018 bis November 2021 leitete Delf Rothe das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt „The Knowledge Politics of Security in the Anthropocene“. Von 2014 bis 2016 war Rothe Mitglied im Postdoc-Kolleg „Sustainable Futures“ der Universität Hamburg mit einem Projekt zur zunehmenden Bedeutung des Konzepts der Resilienz in der Sicherheitspolitik.
In seiner Forschung beschäftigt sich Delf Rothe mit den sicherheitspolitischen Implikationen des Klimawandels. Aus Perspektive der kritischen Sicherheitsstudien untersucht er, wie und mit welchen Methoden Wissen über zukünftige Umweltrisiken produziert und verbreitet wird. Rothe thematisiert die Verschränkung militärischer und ökologischer Formen der Überwachung in Fernerkundungsprojekten und die damit einhergehende Gefahr einer technikgetriebenen Versicherheitlichung von Umweltproblemen. - 02.10.23 - Und wer übernimmt die Verantwortung? Vom nicht alltäglichen Alltag der Bundesregierung
Foto: Knut Muhsik
Stephan Lamby ist nicht zum ersten Mal Gast in unserem Salon. Sehr eindrücklich haben wir mit ihm über sein letztes Buch und seine Erfahrungen im Vorweg der letzten Bundestagswahl gesprochen. Nun ist sein neues Buch erschienen. Seine Erfahrungen und Beobachtungen passen wunderbar in unsere Fragestellungen zum Thema Verantwortung - zwischen Last und Lust...
Auszug aus der Ankündigung zum Buch „Ernstfall. Regieren in Zeiten des Krieges“ (Verlag C.H.Beck):
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine steht die deutsche Regierung unter maximalem Druck. Falsche Entscheidungen können zu einer unkontrollierbaren Eskalation des Krieges führen, auch zu Not und Unruhen im eigenen Land. Der preisgekrönte Journalist Stephan Lamby hat Olaf Scholz, Annalena Baerbock, Robert Habeck, Christian Lindner und andere der Nähe beobachtet. Sein hochspannender Bericht liefert exklusive Einblicke in die Regierungszentrale während der schwersten internationalen Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.
Permanent müssen der Kanzler und seine Kabinettsmitglieder Überzeugungen über Bord werfen: Waffen, Kohlekraft, Schulden. Wladimir Putin zwingt ihnen eine fremde, unbeabsichtigte Politik auf. Wie hält man so etwas aus? Was tut die Regierung, um den Krieg zu beenden? Wie kann Deutschland im globalen Kräftemessen bestehen? Von Beginn der Regierungszeit im Dezember 2021 war Stephan Lamby mit den wichtigsten Entscheidungsträgern unterwegs, in Washington, in den Hauptstädten Europas und asiatischen Mega-Cities, in der Sahelzone und am Arabischen Golf, auch in der deutschen Provinz. Und natürlich in Berlin. Er sah, wie Olaf Scholz und seine Regierung wegweisende Beschlüsse trafen und wie ihnen schwerwiegende Fehler unterliefen. Lambys investigative Reportage ist eine einzigartige Schilderung der weltgeschichtlichen Ereignisse – aus dem Inneren des deutschen Machtzentrums.Stephan Lamby ist Dokumentarfilmer, Buchautor und Musiker. Seit vielen Jahren bildet er mit seinen ARD-Dokumentationen die deutsche und internationale Politik ab, darunter «Nervöse Republik», «Labyrinth der Macht» und «Im Wahn». Er wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, dem STERN-Preis und als Journalist des Jahres.
- 25.09.23 - Wie viel Macht hat der Finanzsektor? Wird er seiner Verantwortung gerecht?
Foto: finanzwende
Der Finanzsektor wächst. Er wirkt in mehr Bereiche hinein, als wir im Alltag mitbekommen. Womit wird Gewinn gemacht? Wie funktioniert der Finanzsektor? Und was hat das mit unserem Leben und den Lebensbereichen zu tun? Wie entstehen die Regeln der Finanzmärkte? Jorim Gerrard wird Hintergründe erhellen und im Gespräch mit uns die Spielräume in den Wechselwirkungen zwischen Finanzierungsdynamiken einerseits und unseren einzelnen und sozialen Leben bzw. Lebensbereichen andererseits ausloten
Jorim Gerrard arbeitet als Ökonom bei Finanzwende im Bereich Finanzsystem & Realwirtschaft. Gemeinsam mit Finanzwende setzt er sich für faire, stabile und nachhaltige Finanzmärkte ein. Davor hat er in Berlin und Paris Volkswirtschaft mit Schwerpunkt Makroökonomie und Finanzpolitik studiert. Danach hat er beim Netzwerk Plurale Ökonomik und im Bundestag sowohl bei der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen als auch bei der SPD zu finanzpolitischen Themen gearbeitet.
- 18.09.23 - Exkursion: Ausflug zur Patriotischen Gesellschaft
Podiumsdiskussion: Energiewende und öffentliche Daseinsvorsorge - 10 Jahre nach dem Volksentscheid "Unser Hamburg- unser Netz"
Mal was Neues ausprobieren... eigentlich sind wir ja montags immer im HADEY´s zum Salon. Aber wenn so passgenau eine andere Veranstaltung stattfindet, die so eng mit unseren Fragestellungen verbunden ist, lohnt es sich, mal einen gemeinsamen Ausflug zu wagen! Hier kommen die Informationen:
Eine Veranstaltung von der Akademie der Wissenschaften:
Debatten über die Formen der Energiewende als Teil öffentlicher Daseinsvorsorge prägen derzeit die gesellschaftliche Auseinandersetzung. Damit wird die Reichweite nötiger Veränderungen sichtbar, die für eine nachhaltige Entwicklung als Reaktion auf die Klimakrise notwendig sind. Die Veranstaltung nimmt den Volksentscheid „Unser Hamburg – Unser Netz“ aus dem Jahr 2013 zum Anlass, um über die Aufgaben einer gemeinwohlorientierten Daseinsvorsorge zu diskutieren.
Vor 10 Jahren ging es um eine gesellschaftliche Richtungsentscheidung. Wie ist Hamburg mit seinen mittlerweile kommunalen Energieunternehmen inzwischen aufgestellt? Welche Möglichkeiten bietet die öffentliche Daseinsvorsorge für den Umgang mit Energie- und Klimakrise? Welche Rolle können Volksentscheide oder andere Beteiligungsformen dabei spielen?Impulsreferate von:
Dr. Michael Beckereit, ehemaliger Geschäftsführer von Hamburg Wärme
Prof. Dr. Anita Engels, Professorin für Soziologie, Globalisierung, Umwelt und Gesellschaft, Universität Hamburg, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
Auf dem Podium diskutieren:
Manfred Braasch, ehemalige Vertrauensperson Volksentscheid „Unser Hamburg – Unser Netz“
Jens Kerstan, Senator der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg
Prof. Dr. Jürgen Oßenbrügge, Professor i. R. für Wirtschaftsgeographie, Universität Hamburg, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
Annika Rittmann, Klimaaktivistin Fridays for Future
Moderation:
Dr. Jens Meyer-Wellmann, Chefkorrespondent, Hamburger AbendblattZeit und Ort:
Montag, 18. September 2023 um 18:30 Uhr
in der Patriotischen Gesellschaft Hamburg,
Trostbrücke 4, 20457 HamburgDie Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich – wir sichern aber gern gemeinsam Plätze für uns und treffen uns dann vor Ort. Bitte schreibt tina@hadleys.de direkt, wenn Ihr mit dabei sein mögt
- 11.09.23 - Die nukleare Rüstungskontrolle in der Krise: was tun?
©IFSH
Viele Expert:innen schätzen das Risiko eines Nuklearwaffeneinsatzes als so groß wie nie seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges ein: Weltweit wird wieder nuklear aufgerüstet. Alle Nuklearwaffenstaaten modernisieren ihre Arsenale und insbesondere die asiatischen Staaten stocken auch ihre Atomwaffenbestände auf – allen voran China. Die Zahl der einsatzbereiten Sprengköpfe in den militärischen Beständen hat in den vergangenen Jahren erneut zugenommen, ebenso eine aggressive nukleare Rhetorik derjenigen, die im Ernstfall über den Einsatz von Atomwaffen zu entscheiden haben: In seinem Eroberungskrieg gegen die Ukraine droht der russische Präsident Putin unverhohlen, auch Atomwaffen einzusetzen. Noch brisanter wird die weltpolitische Gemengelage dadurch, dass die internationale Rüstungskontrolle zurzeit in einer fundamentalen Krise steckt. Bestehende Verträge, die vor allem die Atomwaffenbestände kontrollieren sollten, wurden aufgekündigt, ausgesetzt oder laufen aus. Wird dieser Entwicklung nicht durch kluge und innovative Vereinbarungen entgegengewirkt, droht ein neuer globaler Rüstungswettlauf.
Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, dass uns die Hamburger Friedensforscherin Franziska Stärk an diesem Abend als Gesprächspartnerin zur Verfügung steht. Sie beschäftigt sich am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) mit der nuklearen Rüstungskontrolle und wird aufzeigen, warum die aktuelle Situation so heikel ist und was getan werden müsste, um die Welt wieder etwas sicherer zu machen.
Der nächste „Abendsalon“ mit IFSH-Beteiligung findet am 9. Oktober statt. Dann spricht der Klimaforscher Dr. Delf Rothe darüber, was der Klimawandel mit Frieden und Sicherheit zu tun hat.
- 04.09.23 - Auftakt
Ein offener Salonabend zum Thema Verantwortung
Beim Auftakt am 04.09. stimmen wir uns auf das neue Leitthema ein, stellen euch die kommenden Gäste vor und sammeln gemeinsam Ideen. Was erwartet uns an Themen und Gästen in den nächsten Wochen und Monaten, wen würden wir gern sehen, was besprechen? Die Gastgeberinnen Klara Stumpf, Gesche Keding und Tina Heine stimmen auf das Thema ein und laden zugleich ein, gemeinsam über Verantwortung zu sprechen, Ideen zu sammeln und sich auszutauschen. Der Abend soll eine erster lustvoller Austausch zum Thema sein, bringt Menschen zusammen, die offen für die Gedanken anderer sind und ist eine wunderbare Gelegenheit sich nach der Sommerpause endlich wiederzusehen.
Alle Informationen zum HADLEY's:
- Veranstaltungsort
HADLEY'S
Beim Schlump 84a
20144 Hamburg
Telefon: 040 - 450 50 75 - Anmeldung
Der Eintritt ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich – ein Platz kann jedoch direkt über das Hadley‘s gesichert werden.
Kontakt
Dr. Klara Stumpf Programmleitung Wissenschaft Programmleitung Zukunftsgerechte Landnutzung
+49 40 33 402 12stumpf[at]toepfer-stiftung.de